Die Ape (zu Deutsch Biene) von Piaggio ist eine Vespa (Wespe), die zum Arbeitsdienst vergattert wurde und nicht zum süßen Papagallo-Leben, also zum Auf- und Absummen vor den Eisdielen und Dorfbrunnen, an denen sich die hübschen Mädchen rumtreiben. Mit der Ape werden weder Gianna noch Gina umschwärmt, auf ihrer Ladefläche hinten liegen Zementsäcke und Betonmischer vielleicht auch Kisten mit frischem Obst. In ihr sitzen griesgrämige alte Männer.
Mit 50 Kubikzentimeter Hubrum gilt die Ape 50 als Moped. In Italien ist sie der Basistransporter der Mikrowirtschaft.
Die Ape vereinigt die Nachteile des Motorrads (kippt um) mit denen des Autos (ist breit), aber sie ist vielseitig.
Die Ape ist ein Pick-up. Als genügsamer Kleinsttransporter schont sie den Geldbeutel. Ihr Motor hat bloß 50 Kubikzentimeter Hubraum, damit in Italien schon 14-Jährige randürfen, die das Gerät erbarmungslos tunen.
Serienmäßig lassen sich dem Ape-Motor drei PS abtrotzen. Zur Messung der Beschleunigung braucht man daher keine Stoppuhr, sondern einen Kalender. Ihre eingetragene Spitze beträgt 38 km/h.
Piaggio Ape 50
Der Vorteil der Ape ist: Man darf immer Vollgas fahren, denn man lebt mit ihr in einer eigenen Welt ohne Geschwindigkeitsbeschränkungen. All die Zahlen in den runden Schildern erreicht sie eh kaum! Und wenn, dann hängt man sich den Strafzettel zu Hause übers Bett.
Und was ist mit dem Spaß in der Ape? In der Welt des Verkehrs ist sie eines der letzten echten Abenteuer.